200km Brevet
Nordkap
18.04.2026 08:00 Uhr Radrennbahn Heidenau
Länge: 205 km
Höhenmeter: 3116 m
Zeitlimit: 13,5 Stunden
Start: Samstag, 18.04.2026 08:00 Uhr
Registrierung: öffnet im Januar 2026
Teilnehmergebühr: 20€
Dieser Brevet war 2022 der erste, den ich selbst organisiert habe – ein ganz besonderes Erlebnis. Damals konnten wir leider nicht die komplette Strecke fahren, da für den Aufstieg zum Sněžník Schnee vorhergesagt war. Dieses Jahr hoffen wir, dass das Wetter mitspielt und wir die Tour wie geplant absolvieren können – inklusive des höchsten Punkts im Elbsandsteingebirge.
Zum Einstieg in die Saison soll dieser Brevet eine ausgewogene Mischung bieten: möglichst wenig Verkehr, landschaftlich reizvoll und nicht zu bergig. Letzteres gelingt nur bedingt – auch wenn es nur einen echten Anstieg gibt, sind die Höhenmeter nicht zu unterschätzen. Dafür führt die Strecke größtenteils über ruhige Nebenstraßen und durch abgelegene Regionen.
Der Brevet beginnt an der Radrennbahn in Heidenau und führt uns dieses Mal direkt entlang der Elbe nach Pirna – ein entspannter Einstieg auf flacher Strecke mit schöner Flusslandschaft. In Pirna queren wir die Elbe und blicken rechts auf das Schloss Sonnenstein, das hoch über dem Fluss thront. Die Anlage stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat eine bewegte Geschichte hinter sich – von Burg und Garnison über Heilanstalt bis hin zu dunklen Kapiteln im 20. Jahrhundert. Heute beherbergt sie das Landratsamt und strahlt wieder in historischem Glanz.
Von Pirna aus geht es weiter auf abgelegenen Wirtschaftswegen hinauf nach Lohmen. Wegen des starken Verkehrs zur Bastei nehmen wir einen kleinen Umweg über Hohnstein. Die breite, ruhige Straße durch das Polenztal führt uns zunächst bergab, bevor wir die Serpentinen nach Hohnstein erklimmen. Immer wieder blitzt die Burg aus dem 12. Jahrhundert durch die Bäume. Den Marktplatz lassen wir rechts liegen und fahren durch die engen Gassen weiter in Richtung Sebnitz.
Hinter Sebnitz verlassen wir Sachsen und fahren in den Schluckenauer Zipfel – eine abgelegene tschechische Enklave, die wie eine Zipfelmütze nach Sachsen hineinragt. Seit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Region dünn besiedelt und wirkt heute ruhig und abgeschieden.
Die nächsten 50 km sind geprägt von einem ständigen Auf und Ab. Unser neuer Kontrollpunkt liegt am nördlichsten Punkt Tschechiens, dem sogenannten Nordkap bei Severní. Ein unscheinbarer, aber symbolträchtiger Ort, der sich hervorragend für ein Kontrollfoto eignet. Die umliegende Landschaft ist typisch böhmisch: sanfte Hügel, kleine Dörfer und viel Natur.
Von hier geht es weiter über Krásná Lípa, am Rande der Böhmischen Schweiz, nach Nový Bor. Beide Orte bieten gute Möglichkeiten zur Verpflegung – sei es in kleinen Läden oder gemütlichen tschechischen Restaurants.
In Sloup v Čechách erreichen wir bei km 103 die Halbzeit. Ein Foto an der Felsenburg Hrad Sloup dient als Kontrolle. Ab hier geht es tendenziell bergab bis Děčín – vorbei an typischen böhmischen Dörfern. In Děčín überqueren wir erneut die Elbe (hier: Labe).
Von der tiefstgelegenen Stadt Tschechiens geht es nun zum höchsten Punkt des Elbsandsteingebirges: dem Děčínský Sněžník. Auf 15 km überwinden wir rund 570 Höhenmeter. Der Ausblick lohnt sich – bei klarer Sicht reicht er bis zum Jeschken. Kurz vor dem Gipfel bietet sich ein schöner Blick Richtung Sachsen.
Vom Schneeberg geht es überwiegend bergab, auch wenn einige Gegenanstiege bleiben. Vorbei an den Tiské Stěny – einem beeindruckenden Felslabyrinth mit bis zu 30 m hohen Sandsteinformationen – erreichen wir Petrovice. Wer mag, kann hier in einem alten Flugzeug essen. Bei km 173 überqueren wir die Grenze zurück nach Sachsen.
Die Hauptstraße nach Pirna meiden wir wegen des starken Grenzverkehrs. Stattdessen fahren wir durch das Bahretal – eine ruhigere und landschaftlich reizvolle Alternative mit wenig Verkehr. Die Strecke führt uns durch kleine Orte und sanfte Täler, bevor wir über Großsedlitz wieder unseren Ausgangspunkt in Heidenau erreichen. Hier schließt sich der Kreis – vorbei am Barockgarten, den wir dieses Mal am Ende der Tour passieren.