400km Brevet

Labská bouda

06.06.2026 08:00 Uhr Radrennbahn Heidenau


Länge: 415 km

Höhenmeter: 6303 m

Zeitlimit: 27 Stunden

Start: Samstag, 06.06.2026 08:00 Uhr

Registrierung: öffnet im Januar 2026

Teilnehmergebühr: 20€


Auf direktem Weg steuern wir den Elberadweg an und folgen ihm flussaufwärts – natürlich nicht bis zur Quelle. Denn würde man der Elbe bis ganz nach oben folgen, käme man fast exakt auf 400 km – nur bis dorthin. Stattdessen biegen wir in Obervogelgesang rechts ab und erklimmen die Anhöhe nach Struppen. So sparen wir uns den Elbbogen bei Rathen und genießen stattdessen den Blick auf die imposante Festung Königstein, bevor wir in den gleichnamigen Ort hinabrollen. Unten geht es weiter auf dem Elberadweg, eingerahmt von den Sandsteinfelsen der Sächsischen Schweiz. In Bad Schandau wechseln wir auf die rechte Elbseite und fahren am Fuße der Schrammsteine bis Schmilka, wo wir die Grenze nach Hřensko überqueren.

In Hřensko biegen wir links ab – hinein ins Herz der Böhmischen Schweiz.


Unweit der Straße, aber nicht sichtbar, passieren wir das Pravčická brána (Prebischtor), die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas. Nahtlos geht es weiter ins Lausitzer Gebirge und zurück nach Deutschland. Für etwa 20 km sind wir wieder in Sachsen, bevor wir erneut nach Böhmen einreisen – zu unserem ersten Kontrollpunkt bei km 93,6: der Burg Grabštejn aus dem 13. Jahrhundert. Eine gute Gelegenheit zum Auffüllen der Vorräte bietet sich entweder gleich nach der Grenze in Hrádek nad Nisou oder etwas später in Chrastava. Der folgende Abschnitt durchs Isergebirge wird ruhiger und abgelegener


Nach dem ersten Kontrollpunkt an der Burg Grabštejn geht es weiter Richtung Isergebirge. Statt wie bisher durch das Smědátal und Raspenava zu fahren, nehmen wir dieses Mal eine neue Route: Über Oldřichov v Hájích erklimmen wir das Isergebirge. Der Anstieg ist landschaftlich reizvoll, führt durch bewaldetes Gebiet und bietet eine angenehm gleichmäßige Steigung. Oben angekommen, erreichen wir ein ruhiges Hochplateau, das uns weiter durch die stille, abgelegene Landschaft des Isergebirges führt. Am Ende des Stausees wartet bei km 142 unser zweiter Kontrollpunkt auf uns. Von hier aus öffnet sich der Blick nach Osten – das Riesengebirge rückt in greifbare Nähe. In Rokytnice nad Jizerou haben wir es dann endgültig erreicht.


Um zur Elbquelle zu gelangen, müssen wir noch einen Anstieg von knapp 400 Höhenmetern ins Jizerkatal überwinden. Bis Horní Mísečky ist noch etwas Autoverkehr zu erwarten, danach wird es ruhiger. Die Straße ist nur noch für wenige Busse freigegeben. In angenehmen Serpentinen geht es bergauf – mit immer besserer Aussicht, bis hin zum Ještěd. Am Kreisverkehr bei der Vrbatova Bouda haben wir den höchsten Punkt erreicht: 1400 m,  12 km und 750 hm liegen hinter uns. Auf einer kleinen, welligen Straße geht es weiter bis zur Labská Bouda – ein Betonklotz aus alten Zeiten, aber mit hervorragender Küche (Tipp: Heidelbeerknödel!). Hier, bei km 195, befindet sich unser dritter Kontrollpunkt und Wendepunkt. Wer die Elbe als kleines Rinnsal sehen möchte, findet sie gleich hinter dem Gebäude. Zur eigentlichen Quelle, der Pramen Labe, sind es nur 900 m – ein schön angelegter, ausgeschilderter Weg. Achtung: Ab hier ist Radfahren streng verboten! Die Strafe liegt bei rund 400 €, und es wird kontrolliert. Also bitte: der Natur und dem Geldbeutel zuliebe – nur zu Fuß!


Der Rückweg führt uns auf derselben Strecke wieder hinab ins Tal. Eine Abfahrt mit über 1000 Höhenmetern erwartet uns. Danach geht es wellig weiter bis zum nächsten Kontrollpunkt: dem Schloss Hrubá Skála. Erbaut im 14. Jahrhundert, heute ein Hotel. Wer Zeit hat, sollte den Schlosshof besuchen – der Eintritt ist frei und die Aussicht fantastisch.


Nun wird das Gelände zunehmend flacher. Eine der wenigen ebenen Regionen Tschechiens liegt vor uns. Nur einige Kegelberge durchbrechen die Landschaft auf dem Weg zum Schloss Zákupy, unserem fünften Kontrollpunkt bei km 322. Dieser dient vor allem als kurzer Halt auf dem Heimweg. In Česká Lípa gibt es erneut die Möglichkeit zur Verpflegung – das Kaufland hat bis 22 Uhr geöffnet, eine 24h-Tankstelle ist ebenfalls vorhanden.


Bis Mistrovice geht es jetzt auf einem stillgelegten Bahndamm weiter Richtung Böhmische Schweiz. Doch wir berühren sie nur am Rand, um kurz darauf bei Děčín wieder ins Elbtal abzutauchen. Zuvor erreichen wir jedoch noch einen besonderen Ort: Panská skála, unser fünfter Kontrollpunkt bei km 344. Die markante Basaltformation – auch bekannt als „Orgelpfeifen“ – ist ein geologisches Highlight und ein schöner Ort für eine kurze Pause und ein Foto.



Danach geht es weiter Richtung Heimat. Die Benzina-Tankstelle auf der rechten Seite kurz nach dem Ortseingang von Děčín ist dann die letzte Versorgungsmöglichkeit vor dem Ziel. Děčín durchqueren wir auf bekanntem Weg, nehmen aber heute eine andere Auffahrt zum Schneeberg und biegen früher wieder nach Sachsen ab. Auf einer kleinen, für Autos gesperrten Straße geht es nach Rosenthal-Bielatal. Die Felsen der Sächsischen Schweiz werden wir wohl nur im Mondlicht erahnen können. Ab Pirna geht es fast nur noch bergab – und die letzten Kilometer auf dem Elberadweg dürfen wir dann ganz entspannt ausrollen lassen.