600km Brevet
Böhmische Dörfer und Burgen
04.07.2026 08:00 Uhr Radrennbahn Heidenau
Länge: 609 km
Höhenmeter: 8030 m
Zeitlimit: 40 Stunden
Start: Samstag, 04.07.2026 08:00 Uhr
Registrierung: öffnet im Januar 2026
Teilnehmergebühr: 20€
Der diesjährige 600er Brevet wird der flachste unserer Saison – im Schnitt nur 1318 Höhenmeter pro 100 km. Damit kommen wir dem Profil von Paris-Brest-Paris so nah wie nie. Aber eben nur im Schnitt. Denn gleich zu Beginn wartet der Erzgebirgskamm auf uns.
Wir starten mit einem Stück entlang des Müglitztals und passieren direkt das erste Schloss: Schloss Weesenstein. In Schlottwitz biegen wir nicht auf die Märchenwiese ab, sondern fahren über Maxen – ein landschaftlich reizvoller Abschnitt mit schöner Aussicht. Danach geht es weiter über Reinhardtsgrimma, vorbei am zweiten Schloss.
In Oberfrauendorf nehmen wir die Hochwaldstraße, eine asphaltierte, für Autos gesperrte Strecke. Achtung im Wald: Eine Schranke ist meist geschlossen, aber umfahrbar. Nach dem Wald geht es weiter Richtung Kamm. In Hirschsprung wird es kurz steil – über 10 % Steigung –, aber das bleibt die Ausnahme. Danach erreichen wir Altenberg, eine traditionsreiche Bergbaustadt mit Wintersportzentrum. In Zinnwald überqueren wir die Grenze nach Böhmen und erreichen den höchsten Punkt der Strecke.
Die folgende Abfahrt ist ein Genuss: 8 km mit 500 Höhenmetern auf breiter Straße. Unten erwartet uns das erste böhmische Schloss: Zámek Duchcov - Kontrollpunkt 1, am Fuße des Erzgebirges und des České Středohoří. Bald geht es wieder bergauf zum Milešovka, vorbei an weiteren Schlössern, Burgen und Ruinen. In Klapý erreichen wir Kontrollpunkt 2 am Fuße des Hrad Házmburk.
Weiter geht’s zur Ohře (deutsch: Eger), die südlich des Erzgebirges zur Elbe fließt. Der nächste Kontrollpunkt ist typisch böhmisch: die Königliche Brauerei Krušovice, seit 1581 aktiv. Danach durchqueren wir den Landschaftsschutzpark Křivoklátsko zur Burg Hrad Křivoklát – eine bedeutende Residenz der böhmischen Könige. Wer mag, kann den Schlosshof besichtigen. Kontrollpunkt 4 befindet sich direkt dort.
Ab hier folgen wir der Berounka, einem Zufluss der Moldau. Kurz vor Beroun biegen wir ab zum Wallfahrtsort Svatý Jan pod Skalou, wo ein Kloster zwischen Felsen versteckt liegt. Danach wartet ein Highlight: die Burg Karlštejn, gegründet 1348 von Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Hier wurden einst die Reichsinsignien aufbewahrt. Ein Fotostopp ist Pflicht an Kontrolle 5.
Wir verlassen das Berounkatal und kreuzen es später erneut, um zur Moldau (Vltava) zu gelangen – dem „Böhmischen Meer“. Bei Kilometer 258 gibt es eine kleine Tankstelle mit Imbiss (bis 21:00 Uhr geöffnet). Danach wird die Versorgung dünn, erst in Benešov bei Kilometer 292 gibt es wieder eine 24h-Tankstelle (OMV beim Kaufland). Vorher halten wir am Schloss Konopiště, unserem nächsten Kontrollpunkt.
Nach Benešov wird es ruhig, erst in Kutná Hora bei Kilometer 371 gibt es wieder eine 24h-Tankstelle (MOL). Auf dem Weg dorthin passieren wir Český Šternberk, eine bewohnte Burg aus dem Jahr 1241, seit Jahrhunderten im Besitz der Grafen von Sternberg.
Schloss Žleby lassen wir dieses Mal aus und fahren direkt nach Kutná Hora, wo sich Kontrollpunkt 8 befindet. Kutná Hora ist eine ehemalige Silberstadt mit monumentalen Bauwerken. Wir passieren die Kirche Mariä Himmelfahrt, die Knochenkirche Kostnice Sedlec, und den Dom der heiligen Barbara – alles UNESCO-Weltkulturerbe. Ein kurzer Fußweg lohnt sich für den Ausblick von der Terrasse.
Weiter geht’s ins Elbtal, durch Kolin und Nymburk nach Benátky nad Jizerou, wo wir das Schloss links liegen lassen und Richtung Mladá Boleslav fahren – Geburtsort der Marke Škoda. Wir halten am Zámek Stránov, einem Märchenschloss auf einer Burg aus dem 15. Jahrhundert (Kontrollpunkt 9).
Zum Abschluss geht es ins Kokořínsko, ein Schutzgebiet mit Sandsteinfelsen, Schluchten und Burgen. Gleich zu Beginn passieren wir die Brauerei Pivovar Lobeč, gefolgt von der Burg Hrad Kokořín, die versteckt im Wald auf einem Felsen thront. Einst eine Ruine, wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts liebevoll restauriert und wird bis heute als Denkmal erhalten.
Von hier aus beginnt langsam die Rückreise. Wir verlassen das Kokořínsko in Richtung Děčín, doch das České Středohoří stellt sich uns noch einmal in den Weg. Rund 500 Höhenmeter sind hier zu überwinden, bevor wir bei Kilometer 556 am Schloss Děčín unsere letzte Kontrollstelle in Tschechien erreichen – ein würdiger Ort für den letzten Stempel.
Ab hier folgen wir dem Elberadweg durch die Sächsische Schweiz – flach, ruhig und landschaftlich beeindruckend. Ich hoffe, hier kann jeder das Panorama auf beiden Seiten genießen. Vorbei an den Schrammsteinen und dem markanten Lilienstein erreichen wir Königstein, wo die imposante Festung schon von weitem über dem Elbtal thront. Weiter geht es bergab nach Rathen, wo die berühmte Basteibrücke ein letztes Highlight dieser Tour bildet – bevor es entspannt zurück nach Heidenau geht.